Die Zukunft Griechenlands in der Euro-Zone
Für das große Sorgenkind Europas sieht es immer schlechter aus: Nun hat der bayerische Finanzminister Söder in einem Interview im Deutschlandfunk seine Zweifel bekundet, dass Griechenland die Krise meistert. In diesem Zusammenhang hat er Griechenland das Verlassen der Eurozone empfohlen. Seiner Einschätzung zufolge wird der Internationale Währungsfonds aus der Griechenland-Finanzierung aussteigen. Ein anderer Aspekt ist die Haltung der Europäischen Zentralbank in dieser Angelegenheit: Vergangenen Freitag setzte diese mit Ihrer Aussage, dass vom 25.7. an keine Staatsanleihen Griechenlands mehr als Sicherheiten akzeptiert werden, ein Zeichen.
sinkendes Vertrauen
Die Beteuerungen der griechischen Regierung, bis 2014 Einsparungen in Milliardenhöhe umzusetzen, scheinen das Vertrauen der an den Rettungspaketen beteiligten Regierungen nicht zu verbessern. Zurzeit überprüfen EU-Kommission, die Europäische Zentralbank und der Internationale Währungsfonds ob die bisherigen Zusagen der Athener Regierung eingehalten wurden. Der politische Stillstand während des Wahlkampfes lässt an deren Ausführung zweifeln. Sollte das Ergebnis negativ ausfallen, wäre eine weitere Versorgung Griechenlands mit Geldern nicht gewährleistet. Einen genaueren Einblick in die bisherigen Entwicklungen erhalten Sie auf www.time4news.de.
Reaktionen der Bevölkerung
Die Unsicherheit der griechischen Bevölkerung ist indes unverändert: Es wird kontinuierlich Geld von den Banken Griechenlands abgehoben. Von der EZB veröffentlichte Daten verdeutlichen, dass sich die Einlagen im Privatsektor letzten Monat um fünf Prozent verringert haben. Dies setzt den im Mai begonnenen Trend fort. Generell hat die griechische Bevölkerung unter dem harten Sparkurs zu leiden, Experten sagen voraus, dass vor 2014 kein Wachstum in Sicht sei – und selbst dann wäre bei einer Verschiebung der Sparmaßnahmen eine Verbesserung der Lage unwahrscheinlich.
Das Beispiel Griechenland zeigt deutlich, dass die Finanzierung von derartig verschuldeten Staaten bei mangelnden Reformen die restlichen Mitglieder der Eurozone überfordert. Die mit dem Austritt aus der Eurozone verbundene Wiedereinführung der Drachme würde für Griechenland den kompletten Zusammenbruch bedeuten. Ein deutlicher Wertverlust wäre die Folge, Experten rechnen mit 50 Prozent.